Haferbrei mit frischem Obst und Rosinen in weißer Schüssel auf hellblauem Untergrund.
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Haferbrei – das ayurvedische Frühstück

Haferbrei ist das beste ayurvedische Frühstück für dich und besteht aus ganz wenigen Zutaten. Das Tolle daran ist, er ist ruckzuck fertig! Alles, was du brauchst, sind Haferflocken, Flüssigkeit, Nüsse, Trockenfrüchte und/oder frisches Obst. Wenn du frisches Obst nimmst, dann solltest du aber keine Milch nehmen. Denn Milch und Obst vertragen sich nicht.

Haferbrei – warm und vataberuhigend

Ein warmes Frühstück ist fast allen Dosha-Typen zu empfehlen, denn die meisten von uns haben ein Vata-Ungleichgewicht angesammelt. Zu spät ins Bett, zu viel Computer oder Fernsehen, zu viel Hektik … Ach, mehr muss ich dir doch gar nicht mehr aufzählen, das weißt du eh schon alles selbst.

Nur Menschen mit viel Kapha-Dosha brauchen nicht unbedingt ein Frühstück. Wenn du merkst, du kannst auch ohne Frühstück ganz gut zurecht kommen und du wirst auch nicht hippelig, dann ist es für dich mit deiner Kapha-Dominanz völlig in Ordnung, mittags das erste Mal zu essen.

Mein lieber Paul hat von Haus aus viel Vata und dazu noch viel Computerarbeit, für ihn ist der warme Haferbrei am Morgen der perfekte Start in den Tag. Ein Haferbrei stärkt auch Sattva, dein inneres Glück und deine Freude.

Flockenquetsche macht frische Haferflocken.

Anni, meine Flockenquetsche

Haferflocken, ab jetzt nur noch frisch gequetscht!

Seitdem ich Anni, die Flockenquetsche, habe, mache ich jeden Morgen meine Haferflocken selbst. Denn nur die frisch gequetschten Haferflocken sind wirklich vata- und pittaberuhigend. Für die industrielle Herstellung von Haferflocken werden die Haferkörner vorher gedämpft, gedarrt, gequetscht und getrocknet. Dadurch wirken sie vataerhöhend! Wenn du viel Vata hast und fertige Haferflocken nimmst, mache es wie Paul: Er gießt sich immer eine ordentliche Portion frischer Sahne in den Haferbrei und schon wird sein Vata wieder beruhigt. Für Veganer mit erhöhtem Vata empfehle ich Hafersahne, Kokosmus oder erwärmte Kokosmilch.

Frisch gequetschte Haferflocken sind viel besser, als fertig gekaufte

Im Supermarkt, aber auch im Bioladen, findest du ausschließlich Haferflocken, die einen langen Verarbeitungsprozess hinter sich haben. Die Haferkörner werden zunächst bedampft, damit sie schön weich werden. Anschließend werden sie mit Hitze gedarrt, damit sie den typischen nussigen Geschmack bekommen. Dabei lösen sich die Spelzen und der Vollwert des Hafers geht dabei verloren. Es folgen weitere Verarbeitungsschritte, die Schritt für Schritt die Naturbelassenheit des Haferkorns mindern. Alles ist darauf ausgerichtet, dass die Haferflocken lange haltbar sind und nicht schlecht werden.

Haferbrei in blauem Teller, garniert mit Erdbeeren, Minzblättern, Zimt und Kardamom.

Warum es sich lohnt, in eine Flockenquetsche zu investieren

Ich bin keine Foodbloggerin, die damit glänzen kann, den ganzen Tag in der Küche zu stehen und die tollsten Gerichte zu zaubern. Ich bin Werbetexterin, spezialisiert auf Ayurveda, und sitze eigentlich den ganzen Tag in meinem Büro und tippe fröhlich vor mich hin. Bei mir muss es in der Küche schnell gehen. Früher dachte ich, für den ayurvedischen Haferbrei kaufe ich fertige Haferflocken, am liebsten in Bio-Qualität, da kann nichts schief gehen. Aber dann habe ich doch ein wenig recherchiert und schnell herausgefunden, dass Haferkörner kleine Sensibelchen sind.

Werden die Haferkörner industriell zu Haferflocken verarbeitet, verlieren die wertvollen Körner ihr Bestes: die Vitalstoffe! Mineralien, Enzyme und die wichtigen B-Vitamine verschwinden. Sie verlieren ihre natürliche Quellfähigkeit, was die positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel, den Blutzuckerspiegel und die Sättigung einschränkt.

Damit leider nicht genug! In fertig gequetschten Haferflocken wurden zum Teil auch Schimmelpilzgifte und Mineralöl gefunden. Bei Ökotest kannst du dich über das Testergebnis informieren. Okay, brauchst du noch mehr Argumente, um deine Haferflocken in Zukuft selbst zu quetschen? Frisches Haferfkorn gibt es übrigens inzwischen auch in Bioqualität in Unverpacktläden. Dort kaufe ich meine Haferkörner am liebsten.

Unbeauftragte Werbung. Damit du nicht lange suchen musst, hier kannst du die fabelhafte Flockenquetsche Anni bestellen:

Hafer, das gesunde Getreide

Mein alter Motorradkumpel Hubsie sagte einst zu mir, als ich einmal wieder besonders ausgelassen die kurvige Bergstrecke über  einen Alpenpass fuhr: “Dich hat wohl der Hafer gestochen!” Wie recht er hatte, denn außer den Nervenvitaminen B1 und B6 sind im Hafer auch Botenstoffe enthalten, die dem Gehirn signalisieren: Jippieh, gute Laune ist angesagt! Hafer ist leicht verdaulich, was sehr praktisch ist, denn das Frühstück fällt meist in die Kaphazeit zwischen 6 Uhr und 10 Uhr. In dieser Zeit ist Agni, das Verdauungsfeuer, noch im Halbschlaf. Agni läuft erst zur Pittazeit von 10 Uhr bis 14 Uhr zur Hochform auf. Deshalb sollte ein Frühstück in der Kaphazeit leicht verdaulich sein.

Mehr über das gesunde Getreide kannst du bei Ökotest lesen.

Vom Unsinn der Overnigts Oats

Bei diesem Thema kommt mir mein Pitta-Zorn hoch! Aus ayurvedischer Sicht ist alles, was aus dem Kühlschrank kommt, totaler Mist! Alle Vata-Menschen leiden, wenn sie schon am frühen Morgen etwas Eiskaltes essen sollen. Eine ganz schlimme Idee ist das mit den Overnight Oats. Toller englischer Name, kompletter Unsinn dahinter. Warum eiskaltes Essen Agni, dein Verdauungsfeuer ruiniert.

Grundrezept für zwei Personen:

  • 100 g Haferflocken
  • 850 g Wasser, kann teilweise auch Kokosmilch, Sahne oder Getreidemilch sein
  • 1 Apfel, geschält und klein geschnitten
  • 2 EL Rosinen
  • Frisches Obst der Saison
  • Kardamom
  • Zimt

Zubereitung:

  • Haferflocken, Wasser (evtl. mit Kokosmilch, Sahne oder Getreidemilch), Apfel und Rosinen zusammen aufkochen lassen.
  • Anschließend mindestens 20 Minuten ziehen lassen. Du kannst ja jetzt ins Badezimmer gehen, meditieren oder Yoga machen.
  • In dieser Zeit dickt der Haferbrei ein und wird wunderbar sämig, ohne viel zu rühren. Bei uns zieht der Haferbrei noch 45 Minuten nach. Dann ist er richtig toll und hat eine essbare Temperatur.
  • Zum Servieren mit Kardamom und Zimt bestreuen, frisches Obst der Saison dazu.
  • Soooo lecker!

Varianten:

  • Alle Trockenfrüchte, besonders empfehlenswert sind Datteln, die möglichst schon am Vorabend eingeweicht wurden.
  • Nüsse und Saaten aller Art, Kokosflocken.
  • Frischer Ingwer, ganz klein gehackt oder gerieben
  • Alle Gewürze, die dir gefallen.
  • Haferflocken teilweise ersetzen durch Milchreis, Quinoa, Dinkelgrieß oder andere Getreideflocken.
haferbrei mit zimt und kardamom

Ich liebe Zimt und Kardamom im Haferbrei!

Haferbrei immer ohne Milch und Honig

Zum Süßen solltest du auf keinen Fall Honig nehmen, denn Honig wirkt ab 40 °C toxisch. Mehr darüber liest du in dem Beitrag: “Kann Honig giftig werden?”Alternativen sind Sharkara, Kokosblütensirup oder Agavendicksaft.
Kuhmilch verträgt sich überhaupt nicht mit frischem Obst. Die Säure des Obstes und die Kuhmilch sind zusammen extrem schwer verdaulich. In meinem Bauch fühlt sich das dann an, als ob ich Steine gegessen hätte. Deshalb koche ich den Haferbrei mit Wasser. Wem das aber zu plörrig ist, nimmt Getreidemilch, Sahne oder Kokosmilch dazu.
Ersetze einen Teil der Wassermenge mit Sahne (von der Kuh oder pflanzlich) oder mit Kokosmilch. Kokosmilch ist übrigens pittaberuhigend und bei Pittaüberschuss sehr zu empfehlen. Kokosprodukte wirken kühlend und reduzieren bei Pitta-Persönlichkeiten die Hitze des Haferbreis.

Es kommt darauf an

Wie immer im Ayurveda, solltest du deinen Dosha-Typ kennen und auch ein Gefühl dafür entwickeln, ob du heute eher etwas vata-, pitta- oder kaphaberuhigendes brauchst. Das kann jeden Morgen anders sein.

Mach jetzt den großen Dosha-Test

Für alle Kaphatypen habe ich zum Abschluss noch eine gute Nachricht: Auch sie können den Haferbrei genießen, wenn sie die Haferflocken vorher in der Pfanne rösten.
Ich wünsche dir einen fröhlichen Start in den Tag mit dem besten ayurvedischen Haferbrei.

Fröhliche Guten-Morgengrüße schickt dir Lisa ♡

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8 Kommentare

  • Antworten
    Heidi
    30. Juni 2016 um 17:43

    Die Seite vom Rezept findet sich leider nicht – könnt ihr die noch mal neu verlinken bitte?

    • Antworten
      Lisa
      30. Juni 2016 um 18:43

      Liebe Heidi, danke für deine Nachricht! Ist jetzt frisch verlinkt und ich habe es getestet: funzt!

  • Antworten
    Melissa
    6. Januar 2017 um 20:46

    Ist die speise zum täglichen Frühstück geeignet? Und lässt sich der Haferbrei auch noch am nächsten Tag essen?
    Grüsse Melissa

    • Antworten
      Lisa
      7. Januar 2017 um 20:43

      Liebe Melissa, ich koche jeden Morgen Haferbrei. Nur am Wochenende nicht, da gibt es auch mal Brot oder Brötchen. Haferbrei ist der ideale Start in den Tag, nahrhaft und dennoch leicht verdaulich.
      Der Ayurveda empfiehlt grundsätzlich Gerichte möglichst nicht aufzuwärmen. Lieber immer frisch kochen, damit ernährst du dich optimal.
      Herzliche Grüße von Lisa

  • Antworten
    Lea
    11. Januar 2018 um 11:24

    Ich bin ein Kaphtypen, esse am Morgen kein Frühstück, da ich auch keinen Hunger verspühre bis zum Mittagessen. Nun liebe ich aber Porridge. Wäre es auch geeignet ihn am Abend zu essen? Vielen Dank und liebe Grüsse Lea

    • Antworten
      Lisa
      11. Januar 2018 um 12:22

      Liebe Lea,
      ja, für Kaphatypen ist ein leichtes, warmes Abendessen ideal. Achte darauf, dass der Brei nicht zu süß ist. Auf Zucker am besten ganz verzichten.
      Auch frisches Obst ist am Abend nicht leicht verdaulich. Du könntest aber Obst mitkochen, wenn du den Brei mit Wasser oder einer Nussmilch kochst. Milch wäre nicht geeignet.
      Lass es dir schmecken, liebe Grüße von Lisa

  • Antworten
    Gabi
    11. März 2018 um 9:06

    Liebe Lisa,
    wie ich es mir schon dachte, und jetzt getestet — bin ich ein Vata Typ.
    Ich esse am liebsten Haferbrei zum Mittag, morgens mag ich nicht essen..
    Hast Du einen Tipp für ein Kochbuch für mich?
    Deine neue Website gefällt mir richtig gut, viel heller und die Farben sind genau mein „Geschmack“ .
    Grüße von Gabi

    • Antworten
      Lisa
      11. März 2018 um 10:25

      Liebe Gabi,
      wenn du nicht frühstücken magst, ist das aber auch ein Zeichen von Kapha. Da ja fast jeder Mensch zwei Doshas stärker im Vordergrund hat, bist du vermutlich ein Vata-Kapha-Typ.
      Demnächst werde ich noch einen kleinen Shop in meinen Blog einbauen, wo ich die besten Ayurveda-Kochbücher vorstellen werde. Das hilft dir jetzt aber nichts. Deshalb hier meine aktuelle Lieblingsempfehlung:
      Kochen nach Ayurveda – Köstliche Küche für ein langes Leben Gebundene Ausgabe – 1. März 2003
      von Karin Pirc (Autor),‎ Wilhelm Kempe (Autor)
      Es kostet nur € 10,- und enthält einen sehr guten Überblick über Ayurveda.
      Liebe Grüße von Lisa

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