Das beste ayurvedische Frühstück, ein Haferbrei, besteht aus ganz wenigen Zutaten und ist ruckzuck fertig.
Haferbrei – warm und vataberuhigend
Ein warmes Frühstück ist fast allen Dosha-Typen zu empfehlen, denn die meisten von uns haben ein Vata-Ungleichgewicht angesammelt. Zu spät ins Bett, zu viel Computer oder Fernsehen, zu viel Hektik… Ach, mehr muss ich dir doch gar nicht mehr aufzählen, das weißt du eh schon alles selbst.
Nur die Kapha-Menschen brauchen nicht unbedingt ein Frühstück. Wenn du merkst, du kannst auch ohne Frühstück gut zurecht kommen und du wirst auch nicht hippelig, dann ist es für dich mit deiner Kapha-Dominanz völlig in Ordnung, mittags das erste Mal zu essen.
Mein lieber Paul hat von Haus aus viel Vata und dazu noch viel Computerarbeit, für ihn ist der warme Haferbrei am Morgen der perfekte Start in den Tag. Ein Haferbrei stärkt auch Sattva, dein inneres Glück und deine Freude.
Haferflocken, frisch gequetscht
Seitdem ich Anni, die Flockenquetsche, habe, mache ich jeden Morgen meine Haferflocken selbst. Denn nur die frisch gequetschten Haferflocken sind wirklich vata- und pittaberuhigend. Für die industrielle Herstellung von Haferflocken werden die Haferkörner vorher gedarrt, anschließend gedämpft, gequetscht und getrocknet. Dadurch wirken sie vataerhöhend! Wenn du viel Vata hast und fertige Haferflocken nimmst, mache es wie Paul. Er gießt sich immer eine ordentliche Portion frischer Sahne in den Haferbrei und schon wird sein Vata wieder beruhigt. Für Veganer mit erhöhtem Vata empfehle ich Hafersahne, Kokosmus oder erwärmte Kokosmilch.
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Hafer, das gesunde Getreide
Mein alter Motorradkumpel Hubsie sagte einst zu mir, als ich einmal wieder besonders ausgelassen die kurvige Bergstrecke über einen Alpenpass fuhr: “Dich hat wohl der Hafer gestochen!” Wie recht er hatte, denn außer den Nervenvitaminen B1 und B6 sind im Hafer auch Botenstoffe enthalten, die dem Gehirn signalisieren: Jippieh, gute Laune ist angesagt!
Hafer ist leicht verdaulich, was sehr praktisch ist, denn das Frühstück fällt meist in die Kaphazeit zwischen 6 Uhr und 10 Uhr. In dieser Zeit ist Agni, das Verdauungsfeuer, noch im Halbschlaf. Agni läuft erst zur Pittazeit von 10 Uhr bis 14 Uhr zur Hochform auf. Deshalb sollte ein Frühstück in der Kaphazeit leicht verdaulich sein.
Grundrezept für zwei Personen:
100 g Haferflocken
850 g Wasser, kann teilweise auch Kokosmilch, Sahne oder Getreidemilch sein
1 Apfel, geschält und klein geschnitten
2 EL Rosinen
Frisches Obst der Saison
Kardamom und Zimt
Zubereitung:
Haferflocken, Wasser (evtl. mit Kokosmilch, Sahne oder Getreidemilch), Apfel und Rosinen zusammen aufkochen lassen. Anschließend mindestens 20 Minuten ziehen lassen. Du kannst ja jetzt ins Badezimmer gehen oder meditieren. In dieser Zeit dickt der Haferbrei ein und wird wunderbar sämig, ohne viel zu rühren. Bei uns zieht der Haferbrei noch 45 Minuten nach. Dann ist er richtig toll und hat eine essbare Temperatur.
Zum Servieren mit Kardamom und Zimt bestreuen, frisches Obst der Saison dazu.
Varianten:
Alle Trockenfrüchte, besonders empfehlenswert sind Datteln, die möglichst schon am Vorabend eingeweicht wurden.
Nüsse und Saaten aller Art, Kokosflocken.
Frischer Ingwer, ganz klein gehackt oder gerieben
Alle Gewürze, die dir gefallen.
Haferflocken teilweise ersetzen durch Milchreis, Quinoa, Dinkelgrieß oder andere Getreideflocken.
Das solltest du vermeiden
Zum Süßen solltest du auf keinen Fall Honig nehmen, denn Honig wirkt ab 40 °C toxisch. Mehr darüber liest du in dem Beitrag: “Kann Honig giftig werden?”Alternativen sind Sharkara, Kokosblütensirup oder Agavendicksaft.
Kuhmilch verträgt sich überhaupt nicht mit frischem Obst. Die Säure des Obstes und Kuhmilch sind extrem schwer verdaulich. In meinem Bauch fühlt sich das dann an, als ob ich Steine gegessen hätte. Deshalb koche ich den Haferbrei mit Wasser. Wem das aber zu plörrig ist, nimmt Getreidemilch, Sahne oder Kokosmilch dazu.
Ersetze von Anfang einen Teil der Wassermenge mit Sahne (von der Kuh oder pflanzlich) oder mit Kokosmilch. Kokosmilch ist übrigens pittaberuhigend und bei Pittaüberschuss sehr zu empfehlen. Kokosprodukte wirken kühlend und reduzieren bei Pitta-Persönlichkeiten die Hitze des Haferbreis.
Es kommt darauf an
Wie immer im Ayurveda, solltest du deinen Dosha-Typ kennen und auch ein Gefühl dafür entwickeln, ob du heute eher etwas vata-, pitta- oder kaphaberuhigendes brauchst. Das kann jeden Morgen anders sein. Zum großen Dosha-Test geht es hier.
Für alle Kaphatypen habe ich zum Abschluss noch eine gute Nachricht: Auch sie können den Haferbrei genießen, wenn sie die Haferflocken vorher in der Pfanne rösten.
Ich wünsche dir einen fröhlichen Start in den Tag mit dem besten ayurvedischen Haferbrei.
Fröhliche Guten-Morgengrüße schickt dir Lisa ♡
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8 Kommentare
Heidi
30. Juni 2016 um 17:43Die Seite vom Rezept findet sich leider nicht – könnt ihr die noch mal neu verlinken bitte?
Lisa
30. Juni 2016 um 18:43Liebe Heidi, danke für deine Nachricht! Ist jetzt frisch verlinkt und ich habe es getestet: funzt!
Melissa
6. Januar 2017 um 20:46Ist die speise zum täglichen Frühstück geeignet? Und lässt sich der Haferbrei auch noch am nächsten Tag essen?
Grüsse Melissa
Lisa
7. Januar 2017 um 20:43Liebe Melissa, ich koche jeden Morgen Haferbrei. Nur am Wochenende nicht, da gibt es auch mal Brot oder Brötchen. Haferbrei ist der ideale Start in den Tag, nahrhaft und dennoch leicht verdaulich.
Der Ayurveda empfiehlt grundsätzlich Gerichte möglichst nicht aufzuwärmen. Lieber immer frisch kochen, damit ernährst du dich optimal.
Herzliche Grüße von Lisa
Lea
11. Januar 2018 um 11:24Ich bin ein Kaphtypen, esse am Morgen kein Frühstück, da ich auch keinen Hunger verspühre bis zum Mittagessen. Nun liebe ich aber Porridge. Wäre es auch geeignet ihn am Abend zu essen? Vielen Dank und liebe Grüsse Lea
Lisa
11. Januar 2018 um 12:22Liebe Lea,
ja, für Kaphatypen ist ein leichtes, warmes Abendessen ideal. Achte darauf, dass der Brei nicht zu süß ist. Auf Zucker am besten ganz verzichten.
Auch frisches Obst ist am Abend nicht leicht verdaulich. Du könntest aber Obst mitkochen, wenn du den Brei mit Wasser oder einer Nussmilch kochst. Milch wäre nicht geeignet.
Lass es dir schmecken, liebe Grüße von Lisa
Gabi
11. März 2018 um 9:06Liebe Lisa,
wie ich es mir schon dachte, und jetzt getestet — bin ich ein Vata Typ.
Ich esse am liebsten Haferbrei zum Mittag, morgens mag ich nicht essen..
Hast Du einen Tipp für ein Kochbuch für mich?
Deine neue Website gefällt mir richtig gut, viel heller und die Farben sind genau mein „Geschmack“ .
Grüße von Gabi
Lisa
11. März 2018 um 10:25Liebe Gabi,
wenn du nicht frühstücken magst, ist das aber auch ein Zeichen von Kapha. Da ja fast jeder Mensch zwei Doshas stärker im Vordergrund hat, bist du vermutlich ein Vata-Kapha-Typ.
Demnächst werde ich noch einen kleinen Shop in meinen Blog einbauen, wo ich die besten Ayurveda-Kochbücher vorstellen werde. Das hilft dir jetzt aber nichts. Deshalb hier meine aktuelle Lieblingsempfehlung:
Kochen nach Ayurveda – Köstliche Küche für ein langes Leben Gebundene Ausgabe – 1. März 2003
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Liebe Grüße von Lisa