Hat du schon einmal Zwetschgen-Chutney selbst gekocht? Es geht ganz leicht. Melody, meine allwissende und immer fröhliche Yogalehrerin, strahlte mich an, als ich sie auf dem Markt beim Einkaufen traf: „Guck mal, diese tollen Zwetschgen! Und wie die duften, herrlich!“ Daraus wird sie Zwetschgen-Chutney kochen. Das Rezept dazu findest du am Ende des Beitrags.
Frisch gekochtes Chutney
Im Ayurveda gelten konservierte Nahrungsmittel als minderwertig. Nur frisch Gekochtes aus besten, reifen Zutaten gilt als gesundheitsfördernd. Irgendwie logisch, oder? Hast du schon einmal ein gekauftes Chutney probiert? Es schmeckt stark sauer nach billigem Essig, die Früchte sind bis zur Unkenntlichkeit zerkocht und damit es halt ein bisschen lecker schmeckt, wird dann noch viel weißer Zucker dazu gegeben. Puh, davon kann ich dir nur herzlich abraten.
Chutney ohne Zwiebeln und Knoblauch
Ich kenne viele Chutney-Rezepte mit Zwiebeln und Knoblauch. Das ist sehr bedauerlich, denn Zwiebeln und Knoblauch haben eine Qualität, die im Ayurveda mit Rajas beschrieben wird. Tamas, Rajas und Sattva sind die drei Gunas. Nicht zu verwechslen mit den drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha! Dosha ist eine Energieform, Guna ist der Charakter eines Lebensmittels.

Klein geschnittene Zwetschgen
Die drei Gunas
Was ist Tamas, Rajas und Sattva? Damit wird im Ayurveda eine Qualität beschrieben, die man mit Erscheinungsform oder Charakter eines Lebensmittels definieren kann.
Tamas
ist das Prinzip der Dumpfheit, Trägheit, Dunkelheit und des Widerstands. Lebensmittel mit Tamas-Qualität sind extrem schwer verdaulich, produzieren keine Lebensfreude und spenden keine Lebenskraft. Abgestandene, wieder aufgewärmte, verdorbene, kühlschrankkalte und mit Gewalt genommene Lebensmittel gehören dazu:
Fleisch, Fisch, Eier, Erdnüsse, Pilze, homogenisierte Milch, Hartkäse, Fast Food, Fertiggerichte, Konserven und Tiefkühlkost.
Rajas
ist das Prinzip der Energie, der Leidenschaft, der Aktivität, der Unruhe. Lebensmittel mit Rajas-Qualität haben anregende Wirkung, aber nicht unbedingt angenehm.
Kaffee, Knoblauch, Zwiebeln, Alkohol, Fisch, Ketchup, Schokolade und öfters frittierte Speisen gehören dazu. Wer ein Leben hin zur inneren Mitte führen möchte, sollte von diesen Lebensmitteln Abstand nehmen. Gerade Knoblauch regt die Sexualität an, das könnte dich von einem entspannenden, spirituellen Leben abhalten.
Sattva
ist das Prinzip des Lichtes, der Freude, der Reinheit und Tugend, der Klarheit, Harmonie und Intelligenz. Sattvische Lebensmittel sollten deine bevorzugten Bestandteile deines Speisplans sein, wenn du ein Leben in Freude und im Einklang mit den Naturgesetzen führen möchtest.
Die Auswahl an sattwischen Lebensmittel ist zum Glück recht groß! Frische Milch im ayurvedischen Sinn, also gewaltfrei und mit Liebe von der Kuh genommen, siehe https://ayurveda-schatztruhe.de/milch-im-ayurveda/), Dinkel, Reis, reife Früchte, Gemüse, Linsen und Hülsenfrüchte, Ghee, Nüsse und Samen sowie frische Kräuter.
Sattwische Lebensmittel haben eine frische, ölige, saftige und süße Qualität und sie sind vor allem nahrhaft.

Typisch ayurvedisch: Das Anbraten der Gewürze
Sattwisches Chutney
Gekauftes Chutney hat also keine sattwische Komponente. Deshalb kocht Melody, und ich natürlich auch, das Chutney frisch aus bestem Bio-Obst vom Markt.
Noch mehr Informationen, warum ein Chutney zu jeder kompletten Mahlzeit gehört, findest du beim Rezept für Apfel-Chutney.
Unbeauftragte Werbung: Mit diesen beiden Zutaten wird dein Chutney besonders ayurvedisch:
- Für das Allgäu Ghee wird Butter von Bio-Bauern aus dem Allgäu im traditionellen Siedeverfahren geklärt. Es ist hoch erhitzbar und eignet sich daher besonders gut zum Braten und Kochen.
- ⭐ TOP QUALITÄT: Ayurveda Zucker ayurvedischer Rohrzucker
Rezept für Zwetschgen-Chutney
Zutaten für 2 bis 4 Personen
500 g Zwetschgen
2 TL Ghee oder Bio-Magarine
1 Sternanis
1/4 bis 1/2 TL Chilipulver
1/4 TL Piment
1/2 TL Paprikapulver
1TL Zimtpulver
1 Zimtstange
1/2 TL schwarzer Pfeffer
1 EL Sharkara oder Rohrohrzucker
40 ml Saft (rote Traube, rote oder schwarze Johannisbeer oder ein anderer dunkler Saft)
1 Zitrone

Das Chutney köchelt 10 Minuten vor sich hin
Zubereitung von Zwetschgen-Chutney
Die Zwetschgen waschen, entsteinen und achteln.
Ghee oder Bio-Margarine in einer Pfanne erhitzen. Alle Gewürze und den Zucker im Ghee erwärmen, bis es duftet.
Die Zwetschgen und den Saft dazu geben, unter gelegentlichem Rühren ohne Deckel 10 Minuten köcheln lassen.
Zum Schluss den Zitronensaft nach Belieben und Dosha-Konstitution hinzufügen.

Ayurvedisch: frisch gekochtes Zwetschgenchutney
Ich wünsche dir viel Freude mit diesem ebenso schnellen wie köstlichen Zwetschgen-Chutney.
Fröhliche Küchengrüße von Lisa ♡
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6 Kommentare
Ulrike Dreier
26. August 2018 um 7:35Ich liebe Chutneys und werde dieses Rezept sicher nächste Woche nachkochen! Und habe es gerade schon mal mit der Wild and Veda Community geteilt. Heute – am Sonntag – kann ich leider keine Pflaumen kaufen. Liebe Grüße Uli
Lisa
27. August 2018 um 11:36Danke fürs Teilen, liebe Uli!
Du wirst deine Freude an dem Chutney haben, da bin ich ganz sicher. Ich habe eben noch eine Variante ausprobiert: Noch etwas Kokosmus hinzufügen – so, so, so lecker!
Heruliche Grüße von Lisa
Tina
27. August 2018 um 17:15Hallo Lisa,
das klingt aber lecker! Muss ich unbedingt ausprobieren! Danke. Das Kochbuch “Ayurveda Alchemist” nehme ich sehr gerne zur Hand. Und das von Frank Lotz finde ich auch ganz toll. Dankeschön für deine vielen Tipps hier! Grüße Tina
Lisa
28. August 2018 um 12:26Liebe Tina,
dann kanntest du das Kochbuch Ayurveda Alchemist also schon? Ich finde es so schön, dass ich es sogar in den Urlaub mitgenommen habe!
Herzliche Grüße aus Dänemark von Lisa
Margot
15. September 2018 um 6:39Liebe Lisa,
Bei der Obstschwemme diesen Jahres habe auch ich frische Zwetschgen gepflückt. 🙂 und ich bin so froh, dieses Rezept hier gefunden zu haben. Vielen lieben Dank!
Nun meine Gedanken:
Chutneys sollen zu einer Mahlzeit gegessen werden. Chutneys sollen wie alles im ayurvedischem frisch zubereitet werden. …dann hätte ich bei diesem Rezept zu viel. Oder Chutney wird in diesem Fall als Süßspeise gegessen? Und nichts bleibt übrig?
Und wie ist es mit einfrieren? Ist das eine Alternative?
(In Indien – dem Ursprungsland des Ayurveda – gibt es das ganze Jahr über frisches Obst im Gegensatz zu Deutschland…)
Herzliche Grüße
Margot
Lisa
17. September 2018 um 9:09Liebe Margot,
gute Frage! Als Süßspeise wäre mir dieses Chutney zu herzahft. Das Rezept ist ja für 2 bis 4 Personen, je nach Vorliebe. Ich esse dieses Chutney so gerne, dass Paul und ich zusammen die ganze Portion bei einem Mittagessen verputzen.
Wem das zu viel ist, der nimmt nur die Hälfte des Rezepts. Oder die komplette Menge kochen und am nächsten Tag mit etwas Ghee aufwärmen. Aufwärmen ist zwar im Ayurveda keine Empfehlung, aber mit etwas Ghee kann man die Qualität wieder anheben.
Einfrieren wird im Ayurveda auch nicht empfohlen. Aber auch hier kann ein Teelöffel Ghee die Qualtiät wieder anheben.
Herzliche Grüße von Lisa