4 Jahreszeiten und 3 Doshas
Auch in den Jahreszeiten findest du die Doshas Vata, Pitta und Kapha wieder. So wie die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha sich in allen Lebensmitteln, in jeder Tageszeit und in dir selbst befinden, beeinflussen sie auch die Jahreszeiten. Dadurch erklärt sich auch, dass du dich im Sommer bei Hitze ganz anders fühlst, als im Winter bei eisiger Kälte. Wenn du dein oder deine beiden bestimmenden Doshas kennst (hier geht’s zum großen Doshatest) und du erkennst, welches Dosha beim Wetter gerade bestimmend ist, kannst du mit Hilfe von Lebensmitteln und ayurvedischen Tipps dein Wohlbefinden deutlich steigern.
Handschuhe bei 18 Grad?
Vor vielen Jahren machte ich mit Paul, Melody und ihrem Mann einen Fahrradausflug. Es war ein warmer Maitag, angenehme 18 Grad warm, die Sonne schien herrlich, ein typischer milder Frühlingstag. Als wir starteten, zog sich Melody Handschuhe an! Ich staunte nicht schlecht, denn meine Handschuhe hatte ich längst in die Winterkiste gepackt. Melody aber wusste, dass der Wind beim Fahrradfahren das Vata erhöht und die Handschuhe schützen sie davor. Da staunte ich noch mehr!
Seitdem habe ich mich damit beschäftigt, wie die Jahreszeiten durch die Doshas beeinflusst werden und welche Auswirkungen das auf mein Wohlbefinden hat.
Jahreszeiten – die Einteilung nach Ayurveda
In Indien, der Heimat des Ayurveda, unterscheidet man nur drei Jahreszeiten, Monsun, Winter und Sommer. Das ist schön einfach. Bei uns in Europa mit den vier Jahreszeit muss man die Doshas etwas differenzierter betrachten.
• Luftdruck steht unter Vata-Einfluss
• Temperatur steht unter Pitta-Einfluss
• Feuchtigkeit steht unter Kapha-Einfluss
Deshalb gibt es keine klar eingeteilte Übersicht, von wann bis wann eine Dosha-Zeit reicht. Meist ist das Wetter aus zwei Doshas zusammengesetzt. Nasskalter Regen mit Sturm besteht aus Kapha (nass, kalt) und Vata (Wind). Ein heißer, schwüler Sommertag besteht aus Pitta (Hitze) mit etwas Kapha (Feuchtigkeit).
Die Einteilung der Jahreszeiten nach Vata, Pitta und Kapha ist der Idealzustand, der in dieser Reinheit nur selten vorkommt. Die grafische Darstellung soll dir helfen, das Wetter täglich selbst zu erkennen, damit du dich gut versorgen kannst.
Gut versorgt bei jedem Wetter
Wenn du das Wetter nach den drei Doshas erkennen kannst, kannst du auch bestens für dein Wohlbefinden sorgen. Gleiche das vorherrschende Dosha mit besänftigenden Lebensmitteln aus. Pitta reduzierende und Kapha reduzierende Lebensmittel findest du bereits hier im Blog. Die Vata reduzierenden Lebensmittel folgen in zwei Wochen, denn dann beginnt allmählich die Vatazeit.
Generell gilt, dass das jeweilige Wetter dein vorherrschendes Doshas verstärkt. Wenn du ein Vata-Typ bist, solltest du dich bei windigem Wetter gut mit Handschuhen, Schal und Mütze schützen. Bist du ein Pitta-Typ, dann sorge im Hochsommer stets für Kühlung mit vielen Kokosprodukten und meide die Sonne. Für die Kapha-Typen besteht bei nasskaltem Wetter erhöhter Bedarf an scharfen Gewürzen, warmen Speisen und viel Bewegung.
Kaphazeit vom 22. Februar bis 21. Juni
Winter und Frühling
Merkmale von Kapha: schwer, kalt, kühl, weich, ölig, feucht, süß, stabil, fest, klebrig, schleimig.
Typisches Kaphawetter: Nasskaltes Wetter im Herbst und Frühjahr
Typische Kaphabeschwerden: Erkältung, Sinusitis, Husten, Heuschnupfen, Frühjahrsgrippe, Frühjahrsmüdigkeit, Trägheit.
Kapha reduzierende Maßnahmen: Weniger essen, aber gut gewürzt. Ingwerwasser. Einmal pro Woche ein Entlastungstag nur mit flüssiger Nahrung. Kapha-Tee, Kapha-Churna. Kapha reduzierende Lebensmittel.
Abhyanga mit warmem Sesamöl. 1. Hilfe bei Kaphastörungen. Viel Bewegung an der frischen Luft.
Pittazeit vom 22. Juni bis 21. Oktober
Sommer und Herbst
Merkmale von Pitta: leicht, ölig, heiß, warm, scharf, flüssig, sauer, bewegend, scharf, ätzend.
Typisches Pittawetter: Trockene Hitze, Wärme
Typische Pittabeschwerden: Entzündungen aller Art, Gastritis, Hautkrankheiten, Entzündungen durch Viren und Bakterien, Herpes, Hepatitis.
Pitta reduzierende Maßnahmen: Salate und viel pitta-beruhigendes Gemüse.
Nichts Kaltes aus dem Kühlschrank, das erhöht Pitta! Zimmerwarme Getränke und Speisen. Bitteres und Herbes. Pitta reduzierende Lebensmittel. Pitta-Tee, Pitta-Churna.
Abhyanga oder Einölen mit Kokosöl. 1. Hilfepaket bei Pittastörungen. Mäßigung in allem.
Vatazeit vom 22. Oktober bis 21. Februar
Herbst und Winter
Merkmale von Vata: trocken, rau, kalt, kühl, leicht, subtil, winzig, beweglich, klar, glatt, grob, spröde, reichlich, viel, flink, schnell.
Typisches Vatawetter: Trockene Kälte im Winter, Wind
Typische Vatabeschwerden: Gelenkbeschwerden, Polyarthritis, trockene Haut, Sorgen und Ängste.
Vata reduzierende Maßnahmen: Gesunde Fette wie Ghee, Vata-Tee, Vata-Churna. Wärmende, nahrhafte Speisen, Vata reduzierende Lebensmittel.
Tägliches Abhyanga mit warmem Sesamöl.1. Hilfepaket bei Vatastörungen. Ruhe und Regelmäßigkeit.
Unbeauftragte Werbung. Dieses Buch erklärt dir ausführlich das ayurvedische Jahr. Inklusive vieler Rezepte, die zur Jahreszeit passen.
- Kerstin Rosenberg(Autor)
Jahreszeiten und ihre Übergangszeiten
Etwas möchte ich dir noch sehr empfehlen. Achte immer auf deine innere Stimme. Der Ayurveda lehnt dogmatische Empfehlungen ab. Du bist einzigartig! Was dir gut tut, kannst du immer besser erspüren, wenn du deiner inneren Intelligenz zuhörst.
Die Übergangszeiten von einer Jahreszeit in die andere, vom heißenm Sommer zum nasskalten Herbst, sind immer besonders belastend für den Körper. Im Sommer sammelt sich viel Pitta an, das dann in der Herbstzeit als Entzündung hervorbrechen kann. Keine Krankheit fällt vom Himmel, alles hat seine Ursache.
Deshalb möchte ich dir für die kommende Übergangszeit die Kräuter-Detox-Kur mit Dr. Schachinger empfehlen. Lies sie einmal durch, und wenn du das Gefühl hast, ja, das tut mir gut, dann ist sie richtig für dich.
Komm gut durch alle Jahreszeiten mit ihren schönen und lebendigen Seiten!
Bleib fröhlich und gesund, Lisa ♡
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