Mit Kurkuma habe ich neulich eine Erfahrung gemacht, die mir völlig neu war. Mein geliebter Ehemann Paul ist ja nicht nur ein Büroheld, in seiner Freizeit ist er auch noch Waldbauer. Wir haben ein bisschen Wald und da gibt es im Winter immer jede Menge zu tun. Bäume fällen, sägen, stapeln. Und dabei ist es passiert. Ein Holzsplitter hat sich in Pauls Finger gebohrt und verschwand darin. Kein noch so kleines Ende war sichtbar, an dem man den Unhold mit einer Pinzette hätte herausziehen können. Und natürlich wusste Melody wieder Rat: Kurkuma – auch Gelbwurz mit deutschem Namen – mit Honig zu einer dicken Paste verrühren und auf die Wunde streichen. Gesagt, getan. Noch einen liebevollen Verband drum herum gewickelt, Küsschen aufs Näschen und dann konnte Paul wieder zu seinem Holz marschieren.
Kurkuma ist in jedem Currypulver
Ohne Kurkuma (Gelbwurz, Turmerik) wäre jede Currypulvermischung blass. Das Gewürz ist leuchtend gelb und verleiht Curry seinen typischen Geschmack. Aber noch intensiver und wirkungsvoller ist es, wenn du Gelbwurz pur oder sogar frisch verwendest. Manche Geschäfte bieten frischen Gelbwurz an, er liegt meist dort, wo es auch Ingwer gibt.
Nimm viel und reichlich!
Du glaubst ja gar nicht, wie gesund Gelbwurz ist. Pitta- und Kapha-Menschen können reichlich davon genießen. Vata-Typen sollten Kurkuma immer mit Milch, Öl, Honig oder etwas anderem Süßen mischen, denn Gelbwurz wirkt Vata erhöhend.
Gelbwurz wird als ein natürliches Antibiotikum betrachtet.
Es stärkt die Verdauung, tötet schädliche Bakterien ohne die natürliche Darmflora zu schädigen. Das ist doch einfach toll!
In dem Buch „Krebszellen mögen keine Himbeeren“ wird Gelbwurz sogar ein ganzes Kapitel gewidmet. Man hat festgestellt, dass er vor Krebs schützen kann! In Indien, wo jeder Mensch durchschnittlich 1,5g bis 2g Gelbwurz täglich zu sich nimmt, treten bestimmte Krebserkrankung deutlich weniger auf, als in Europa. Sogar vor Alzheimer soll Kurkuma schützen.
Wundermittel Kurkuma
Seine Bitterstoffe machen ihn zu einem erstklassigen Leber- und Gallemittel. Es reinigt und unterstützt die Leber und Galle.
Gelbwurz entgiftet, wirkt keimtötend, antiifektiös, wurmtreibend, fiebersenkend, entzündungshemmend, juckreizstillend und durstlöschend.
Gelbwurz schützt den Magen, lindert Magenschmerzen und regt die Schleimbildung im Magen an. Neuerdings ist sogar erwiesen, dass Kurkuma den Cholesterinspiegel senkt!
Und es kommt noch besser: Gelbwurz hilft bei Allergien und Heuschnupfen.
Ich bin aber noch nicht fertig: Es wirkt antioxidativ, schützt also vor freien Radikalen, die die Ursache für viele Krankheiten sind. „Freie Radikale sind modernsten medizinischen Erkenntnissen zufolge für alle Alterungsvorgänge und 87% aller Krankheiten verantwortlich.“ Dr. Karin Pirc, zitiert aus „Den Alterungsprozess umkehren“.
Drei ayurvedische Hausmittel
Hausmittel Nr. 1 bei Heuschnupfen, Allergien, Blasenentzündung und Reizblase
Kurkumawasser
- 1 TL Kurkumapulver
- 1 Tl Bio-Honig
- 250 ml warmes Wasser
Hausmittel Nr. 2 bei Herpes
Ghee-Kurkuma-Paste
Einen Tropfen Ghee mit einer Prise Kurkumapulver mischen und auf die Herpesbläschen streichen. Gelbwurz wirkt desinfizierend und das Ghee kühlt zusätzlich.
Hausmittel Nr. 3 bei Akne. Für Ausstrahlung und Schönheit
Kurkuma Latte
- 1 TL Kurkumapulver
- 1 Glas heiße Bio-Milch in möglichst unbearbeiteter Qualität
- Evtl. mit Sharkara oder Agavendicksaft süßen
Regelmäßig abends über einen längeren Zeitraum die Kurkuma-Milch trinken. Hat eine blutreinigende Wirkung und pflegt die Haut.
Unbeauftragte Werbung. Diese drei Tipps habe ich hier gefunden:
Kurkuma – das typische Gewürz des Ayurveda
Ich nehme Gelbwurz täglich zum Kochen. Er ist bitter, scharf und herb, baut Ama und Kapha ab. Ich finde, dass es eigentlich an alles passt, außer an Süßes. Aber Gemüse, Reis, Kartoffeln, Bulgur, Polenta, Hirse usw. oder Salatsaucen – es passt immer. Kein Dhal ohne Gelbwurz. Für Chutneys oft eine Bereicherung.
Am besten ayurvedisch verwenden: du röstest ihn in Ghee leicht an, dann erst kommt das Gemüse in die Pfanne oder den Topf.
Da ist er wieder!
Die Gelbwurz-Honigpaste habe ich Paul täglich neu aufgetragen, kleinen Verband drum herum und immer ein Küsschen aufs Näschen. Nach einer Woche war der Splitter wieder da! Die Haut hatte sich nach dem Duschen plötzlich weich geöffnet und der kleine, freche Störenfried konnte sanft herausgezogen werden.
Bleibe gesund und fröhlich mit Gelbwurz!
Lisa ♡
Ganzer Artikel zum Ausdrucken und Downloaden.
Unbeauftragte Werbung:Wenn du gerne mit Kurkuma kochen möchtest, dann könnte dieses Buch für dich interessant sein:
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12 Kommentare
Martha Donkor
19. August 2016 um 11:58ich bin sehr dankbar über die Lehre,und werd sehr gern mehr lernen
Lisa
19. August 2016 um 12:40Oh, wie mich das freut! Danke, liebe Martha, für deine Nachricht 🙂
Julia M.
5. Dezember 2016 um 20:49Man kann Kurkuma auch roh verzehren, wenn es sich um die Frische Wurzelknolle handelt!
Warum sollte es nicht, so sein?
Beste Grüße
Julia M.
Lisa
7. Dezember 2016 um 15:59Kurkumapulver sollte niemals direkt gegessen werden. Immer in Milch oder heißem Wasser auflösen und dann trinken. Oder im Essen mitkochen. Die frische Knolle sollte ebenfalls im Essen mitgekocht sein.
Liebe Grüße von Lisa
Gerhard
7. Dezember 2017 um 12:44wir essen jeden morgen eine kleine super frische rohe Knolle (geschält) vor dem Frühstück. Wir wohnen quasi an der Quelle in Asien. Kein Problem, im Gegenteil, die Blutwerte haben sich deutlich verbessert. Wir bleiben dabei.
Lisa
7. Dezember 2017 um 13:04Was für eine tolle Nachricht, lieber Gerhard! Bleibt dabei und macht weiter so.
Herzliche Grüße aus dem winterlichen Deutschland, Lisa
Ilona Wegner
14. Januar 2018 um 19:11Liebe Lisa,
Du schreibst, dass man von Kurkuma gar nicht zuviel nehmen könne.
Nun überwiegt bei mir Vata und meine Lebensumstände beinhalten eher Vata erhöhende Aspekte, d. h. ich muß einiges dafür tun, um Vata zu beruhigen.
Vor einigen Monaten lernte ich die “Goldene Milch” kennen (mache ich mit Reis- oder Hafermilch) und finde sie sehr lecker. Ist Kurkuma so dann auch Vata erhöhend?
Herzliche Grüße und noch ein wunderbares Neues Jahr
Ilona
Lisa
15. Januar 2018 um 12:57Liebe Ilona,
danke für deine Aufmerksamkeit! Du hast recht, Kurkuma sollte bei Menschen mit erhöhtem Vata nicht allzuviel genossen werden. Da aber Kurkuma so viele positive Eigenschaften hat, ist ein halber Teelöffel am Tag sicher eine gute Dosierung. Aber die Formulierung, dass man gar nicht zu viel Kurkuma essen könne, nehme ich raus. Danke für deinen Hinweis, liebe Ilona.
Kurkuma wirkt tatsächlich Vata erhöhend, es sei denn, er wird zusammen mit etwas Süßem, wie Milch oder mit Öl eingenommen. Auch könntest du Kurkuma mit Honig mischen. Diesen aber nicht über 40°C erwärmen, sonst wirkt er toxisch.
Ich hoffe, das hilft dir weiter, liebe Ilona.
Herzliche Grüße von Lisa
Ilona Wegner
20. Januar 2018 um 11:53Liebe Lisa,
danke für Deine Antwort. Ich kam erst heute dazu, sie zu lesen.
Es freut mich sehr, dass Du meine Frage schon in Deinem Artikel
berücksichtigt hast. So ist es klarer. Danke!
Beim Rezept für diese “Goldene Milch” kommt zur Milch noch etwas Kokosöl (da ist Ghee dann sicher besser), ein Süßungsmittel, etwas Zimt und eine Prise Pfeffer. Das sollte dann gehen. Im Rezept wird Agavendicksaft angeführt, ich nehme Ahornsirup oder Kokos-
blütensirup. Ich hoffe, das ist o.k.
Ich finde es grundsätzlich schwierig, das in verschiedenen Büchern oder auch im Internet etliche Lebensmittel, Kräuter und Gewürze doch immer wieder unterschiedlich eingeordnet werden. Und viele
heimische Kräuter findet man nur schwer. Hast Du da noch einen Tipp für gute Informationen?
Viele Grüße
Ilona
Lisa
22. Januar 2018 um 9:29Liebe Ilona,
ich danke dir, dass du mich auf die Ungereimtheit in meinem Text hingewiesen hast!
Und ja, du hast recht, es ist nicht leicht für heimische Kräuter eine Bewertung zu finden, für welches Doshas das Kraut nun geeignet ist und welches nicht.
Das einzige Kochbuch, das ich kenne und das sich mit Gewürzen ausführlich beschäftigt ist “Himmlisch kochen und leben im Einklang mit dem Veda” von Frank Lotz. Du findest es hier im Blog in der rechten Leiste als Amazon-Link. Du musst einfach wieder nach oben scrollen und rechts gucken. Wenn du es darüber bestellst, unterstützt du diesen Blog ein wenig, was mich sehr freuen würde. Du hast keinen finanziellen Nachteil.
Herzliche Grüße von Lisa
Nina
30. Oktober 2019 um 12:38Liebe Lisa,
man liest si viel, dass kapsel mit Curcumin extrakt eine höhere Bioverfügbarkeit haben. Weißt du, ob nicht die Verwendung der frischen Wurzeln, genauso wirkungsvoll ist?
Lg nina
Lisa
4. November 2019 um 10:07Liebe Nina, nein, das weiß ich nicht genau. Aber vom Gefühl her würde ich sagen, dass die frische Variante immer die bessere ist. Ich verwende auch lieber frischen Kurkuma, vor allem, wenn ich Gemüse koche. Nur bei Haferbrei, oder wenn es schnell gehen soll, nehme ich das Pulver. Herzliche Grüße von Lisa